
Der Vermieterbetrug:
Chronologie der Ungerechtigkeit
Haftungsausschluss und Rechtsmittel: Die hier präsentierten Materialien sind offizielle Dokumente und Korrespondenz, die mir von Justiz- und Verwaltungsbehörden in Taiwan zugestellt wurden. Sie werden in gutem Glauben im Sinne von Transparenz, Aufklärung und Menschenrechtsarbeit gemäß Artikel 9 , 14 , 19 und 26 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte ( IPBPR ) wiedergegeben. Personenbezogene Daten wurden gegebenenfalls geschwärzt. Diese Veröffentlichung dient nicht der Diffamierung oder Schädigung von Einzelpersonen, sondern der Durchsetzung von Recht und Ordnung durch Transparenz.
Nachdem ich als Teenager nach Taiwan gekommen war und den Großteil meines Erwachsenenlebens dort verbracht hatte, gründete ich eine Schule, ließ T-Shirts mit der Aufschrift „Taiwan gehört nicht zu China“ bedrucken und hätte beinahe meinen kanadischen Pass aufgegeben, um Taiwan zu meiner Heimat zu machen. Ich investierte alles – meine Zeit, meine Ersparnisse, mein Herzblut – in dieses Land und seine Menschen. Doch all das wurde zerstört, weil eine Vermieterin in Hsinchu das System gegen mich missbrauchte, nachdem ich ihren Betrug aufgedeckt hatte. Weil ich einen fehlerhaften Mietvertrag online geteilt hatte – eine Handlung aus Angst, Zwang und Not –, wurde ich als Kriminelle gebrandmarkt. Was folgte, war keine Gerechtigkeit, sondern Verfolgung: über hundert Briefe von Anwälten, jahrelange Qualen, die Trennung von dem Kind, das ich mit großgezogen hatte, und die erzwungene Flucht aus dem Land, das ich liebe.
2020
- Rechtspost – 22. April 2020
- Legal Now – 22. April 2020
- Zahlungsnachweis an Langland – 15. Oktober 2020
- Firmenbankbuch – 11. November 2020
2021
- Drohung des Vermieters — 27. Mai 2021
- Altes E. Sun Bankbuch – 16. Juni 2021
- Rechtspost – 7. Juli 2021
- Rechtspost – 14. Juli 2021
- COVID-Regierungsmail – 26. Juli 2021
- Polizeiliches Führungszeugnis – 3. September 2021
- COVID-19-Test — 10. September 2021
- Post der Staatsanwaltschaft des Bezirks Taichung – 9. Oktober 2021
- Rechtspost – 15. Oktober 2021
- Medizinische Post – 25. November 2021
- Rechtspost – 15. Dezember 2021
- Firmenbankbuch – 25. September 2021
2022
- Rechtspost – 26. Januar 2022
- Bankdokument – 4. März 2022
- Absurd hohe Wasserrechnung – 8. März 2022
- Rechtspost – 4. März 2022
- Legal Now – 22. April 2022
2023
- Firmenbankstatus – 18. April 2023
- Rechtspost – 1. Juni 2023
- Rechtspost – 1. Juni 2023 (Doppellink zulässig)
- Post der Legal Aid Foundation – 8. Juni 2023
- Medizinischer Nachweis einer Psychose – 5. Juli 2023
- Rechtshilfestiftung, Zweigstelle Taichung – 29. Juli 2023
- Rechtshilfestiftung, Zweigstelle Taichung – 13. Februar 2023
- Rechtshilfe-Mail – 18. August 2023
- Eidesstattliche Erklärung – 26. September 2023
- Rechtspost – 26. September 2023
- Rechtspost – 11. Oktober 2023
- Weitere juristische Post – 11. Oktober 2023
- Rechtsmail – 1. Juni 2023 (alternative Referenz)
- Rechtspost – 6. September 2021 (wird in der Liste von 2023 erwähnt)
- Legal Mail – 26. September 2023 (alt)
2024
- Rechtspost – 15. Januar 2024
- Legal Now – 15. Januar 2024
- Bankbuch – 6. März 2024
- Rechtspost – 1. März 2024
- Rechtspost – 14. März 2024
- Legal Nail – 14. März 2024
- 27. März 2024 (per Post)
- Rechtspost – 22. Mai 2024
- Rechtspost – 16. August 2024 (Teil 1)
- Rechtspost – 16. August 2024 (Teil 2)
- Rechtspost – 21. Juni 2024
- Post vom Gericht – 6. Juni 2024
- Brief an die Richter – 13. Juni 2024
- Brief an die Richter – 18. Juni 2024
- Rechtspost – 1. August 2024
- Lionel – 18. Juli 2024
- Mail der Legal Aid Foundation – 31. Juli 2024
- Nationaler Menschenrechtsbrief – 19. September 2024
- Weitere Briefe zur Rechtshilfe – 24. September 2024 (Paket)
- Rechtshilfestiftung, Zweigstelle Taichung – 6. September 2024
- Zweite Berufung an den High Court – 16. Juli 2024
- Gründe für die zweite Berufung
- Gründe für die zweite Berufung (öffentlich)
- Gründe für die Berufung (drittes Mal)
- Rechtspost – 20. September 2024 (zwei Teile)
- Rechtspost – 15. Oktober 2024
- Rechtspost – 17. Oktober 2024 (TDPO 2)
- Staatsanwaltschaft des Bezirks Taichung (3)
- Staatsanwaltschaft des Bezirks Taichung (Master)
- Rechtspost – 22. Oktober 2024
- Rechtspost – 28. Oktober 2024
- Rechtspost – 1. November 2024
- Mail – November 2024 (Bild 1)
- Mail – November 2024 (Bild 2)
- Briefumschlag – November 2024 (Bild)
- Rechtspost – 28. November 2024
- Rechtspost – 28. November 2024 (Kopie)
- Rechtspost – 5. Dezember 2024
- Rechtspost – 5. Dezember 2024 (2)
- Rechtspost – 27. Mai 2024 (Dateinamenvariante)
- Rechtspost – 10. Mai 2024 (alternative Version)
- Rechtspost – 10. Mai 2024
2025
Verschiedenes / Undatiert
- Buchhalter seit 2009 – hat mich als Kunden verloren.
- Antrag auf Freispruch
- GAC und Ross Cline
- Betreff: GAC und Ross Cline – Nachfrage (E-Mail-Störung)
- Stiftung für Rechtshilfe – Zweigstelle Taichung (Hauptsitz)
- Ablehnung des Antrags auf Prozesskostenhilfe – 23. August 2024
- Nationale Universität für Wissenschaft und Technologie Taichung
- RESEAU_DE
- Oberster Gerichtshof Taiwans – Schlussbenachrichtigung (Bild)
- Mietvertrag
- Taiwanesischer Verwaltungs-/Kontaktdatensatz
- Gescannte Ausweise – Teil Eins (2024)
- Gescannte Ausweise – Teil Zwei (2024)
- Brief (Bild)
- Nachweis der 4. Berufung (Bild)
- Vollständige Erklärung
- Zeitleiste
- Dringende Fallvorlage – Widerspruch der Staatsanwaltschaft / Verstoß gegen das Recht auf ein faires Verfahren
- Schreiben Sie an den Präsidenten (Bild)
- Brief an die Rechtsberatung
Wichtigste Beweise – Hier beginnen
Audioaufnahmen – Betrugsfall mit Vermietern in Taiwan
Rechtlicher und ethischer Hinweis: Diese Aufnahmen und Dokumente werden im öffentlichen Interesse veröffentlicht, um Widersprüche, Fehlverhalten und Verfahrensfehler im taiwanesischen Justizsystem zu dokumentieren. Es wurde größte Sorgfalt darauf verwendet, das Material korrekt und unverändert darzustellen. Personenbezogene Daten, die nicht mit dem Fall in Zusammenhang stehen, wurden, wo immer möglich, zurückgehalten. Diese Veröffentlichung dient nicht der Belästigung, Verleumdung oder Gefährdung von Personen; sie ist eine Dokumentation nach über einem Jahr unbeantworteter Petitionen und Anträge auf Berichtigung. Das Material wurde während eines Verfahrens aufgezeichnet, an dem ich direkt beteiligt war, und wird außerhalb Taiwans unter dem Schutz der Meinungsfreiheit und der Berichterstattung im öffentlichen Interesse veröffentlicht.
Jeder Eintrag unten enthält eine kurze Zusammenfassung, eine abspielbare Audiodatei und einen vollständigen Artikel. Download-Links dienen der Transparenz und Archivierung.
Ich bin mir sicher, dass meine Geschichte aus Taiwan ans Licht der Öffentlichkeit gelangen sollte, denn ich liebe Taiwan und habe vor, dieses Chaos zu beseitigen und zu meiner Familie zurückzukehren!
Inmitten dieses über vierjährigen Albtraums stand ich wieder einmal vor dem Obersten Gerichtshof – die Dokumente in der Hand, zum x-ten Mal. Die Angestellten kannten mich schon. Fünf von ihnen standen da, zeigten mit dem Finger auf mich und lachten mich aus, lachten und zeigten auf die chinesischen Schriftzeichen, die ich selbst schreiben musste. Nicht aus Notwendigkeit, sondern aus purer Verhöhnung – eine Art bürokratisches Theater, das mich daran erinnern sollte, dass ich nicht dazugehörte. Stellen Sie sich das vor: Nach Jahren der juristischen Folter, von der sie genau wussten, hielten sie es immer noch für eine nette Geste, mich diese dreieckigen Schriftzeichen schreiben zu lassen und noch etwas hinzuzufügen. Es war surreal, erniedrigend und das, was ich über die Behandlung von Ausländern durch die Regierung von Taichung gelernt habe. Aber täuschen Sie sich nicht – was hier enthüllt wird, ist nur die Spitze des Eisbergs. Wenn die Berichtigung weiterhin verweigert wird, wird noch viel, viel mehr ans Licht kommen. Ich fange gerade erst an.
Bezirksgericht Taichung, Taiwan – 14. August 2023
Diese Aufnahme dokumentiert eine weitere Anhörung vor dem Bezirksgericht Taichung am 14. August 2023 – eine Sitzung, die so irrational ist, dass sie an Surrealismus grenzt.
Das Verfahren dreht sich um eine einzige Frage: „Warum haben Sie den Mietvertrag veröffentlicht, Herr Cline?“ Das ist seit Jahren ihr Mantra. Immer und immer wieder dieselbe Frage, als ob Wiederholung Vernunft ersetzen könnte.
Ich erklärte, wie immer, dass Punkt fünf des Vertrags eindeutig verletzt wurde – und dass ich den Vertrag aushängte, um den Verstoß zu dokumentieren, als mein Vermieter sich weigerte, das Rolltor zu reparieren oder an einer Mediation teilzunehmen. Jeder normale Mensch, der mit einer unsicheren Wohnung und einem abweisenden Vermieter konfrontiert ist, hätte genauso gehandelt.
Doch Logik hatte in diesem Gerichtssaal keinen Platz. Die Justiz hatte den Fall längst zu einer Inszenierung gemacht – zu einer Art Hexenjagd wie in Salem gegen einen Ausländer, der es gewagt hatte, Missstände aufzudecken. Jede Tatsache, jedes Beweisstück, jede Drohung, die ich erhalten hatte, wurde beiseitegeschoben. Der Richter fixierte sich stattdessen darauf, ob ich „einen Streit über die Reparatur des Tores“ hätte, als ob eine kaputte Tür der Kern der Sache wäre.
Der Polizeibericht über den Drohanruf des Vermietergatten – in dem er mir befahl, nach Hause zurückzukehren und Schlimmeres androhte – wurde unterdessen als geringfügiges Missverständnis abgetan. Die Frage des Richters bezog sich nicht auf den Grund der Drohung, sondern darauf, ob ich mit der Frage eines Tores nicht einverstanden war.
Es wäre lächerlich, wenn es nicht mein Leben wäre. Beim Anhören dieser Aufnahme spürt man die Leere des gesamten Prozesses – die beiläufige Grausamkeit von Beamten, die Menschenrechte wie Papierkram behandeln. Es ist nicht nur Gleichgültigkeit, sondern institutionelle Blindheit. Das System könnte jeden Widerspruch erkennen und ihn dennoch ignorieren.
Für mich verdeutlicht diese Anhörung den Kern der Ungerechtigkeit: ein Gerichtssaal, der sich mehr über die Ehrlichkeit eines Ausländers als über den Betrug des Vermieters empört. Es ist Korruption aus Gewohnheit – der Reflex, die eigenen Leute um jeden Preis zu schützen, selbst auf Kosten der Wahrheit.
Diese Audioaufnahme mag eintönig klingen, aber sie ist der lebende Beweis für ein System, das seinen moralischen Kompass verloren hat – ein Zeugnis dafür, wie ein einfacher Wohnungsstreit zu einem Akt der Ketzerei verdreht wurde.
Gespräch mit einem Anwalt – 28. September 2023
Diese Aufnahme dokumentiert ein langes und schmerzhaftes Gespräch zwischen mir und einem taiwanesischen Anwalt am 28. September 2023 – ein Gespräch, das über eine Stunde dauert, obwohl nur wenige Minuten ausreichen, um das Gesamtbild zu verstehen.
Es klingt, als würde jemand um Hilfe flehen und höflich, aber bürokratisch abgewiesen. Ich hatte diesen Anwalt kontaktiert, in der Hoffnung, ihn privat zu beauftragen – endlich jemanden unabhängig von der Prozesskostenhilfe zu finden, der meinen Fall unvoreingenommen prüfen würde. Ich wollte keine Almosen. Ich war bereit zu zahlen.
Doch was ich stattdessen hörte, war eine Art stille Resignation, die alles über die Funktionsweise des Systems aussagt. Er erklärte, er arbeite nicht mit Mandanten der Prozesskostenhilfe zusammen, es gäbe eine ungeschriebene Regel, die Anwälte wie ihn daran hindere, Fälle anzunehmen, sobald die Prozesskostenhilfe eingeschaltet wurde. Es war, als wäre ich gebrandmarkt – vom kostenlosen System befleckt – und kein privater Anwalt wollte mich mehr vertreten.
Irgendwann gab er sogar zu, dass er unter keinen Umständen Erfolg garantieren könne. „Sie sollten einfach einen anderen Anwalt von der Prozesskostenhilfe beantragen“, sagte er zu mir, als wäre das alles nur ein simples Missverständnis und nicht das Leben eines Mannes, das durch einen Justizirrtum aus den Fugen geraten war.
Die Ironie ist atemberaubend: Ein Ausländer versucht, Rechtsbeistand zu bezahlen – und wird daran gehindert. Ein Anwalt erkennt die Ungerechtigkeit, weigert sich aber, eine unsichtbare Grenze zu überschreiten, um sie zu beheben. Ein Justizsystem, das so sehr in seine eigene interne Politik verstrickt ist, dass das Richtige zu tun, beruflich riskant wird.
Als ich mir die Aufnahme später anhörte, hörte ich meine eigene Stimme – erschöpft, in die Enge getrieben, aber immer noch fordernd. Ich sagte ihm unmissverständlich, dass ich jemanden brauche, der es ernst meint, jemanden, der bereit ist, sich die Dokumente, die Widersprüche, die Urteile anzusehen, die gefällt wurden, ohne dass ich überhaupt anwesend war. Ich brauche jemanden, der daran glaubt, etwas zu korrigieren, das ganz offensichtlich falsch ist. Doch alles, was ich als Antwort bekam, waren vorsichtige Pausen, vage Beschwichtigungen und ein Tonfall, der mehr sagte als tausend Worte: Du bist auf dich allein gestellt.
Genau das verdeutlicht diese Aufnahme – nicht nur einen erfolglosen Anruf, sondern die stille Maschinerie der Vermeidung, die systemische Korruption kennzeichnet. Wenn selbst diejenigen, die helfen könnten, zu viel Angst haben, es zu versuchen, ist es kein juristisches Problem mehr, sondern ein moralisches.
Ich verklage Bella — 14. November 2023
Diese Aufnahme dokumentiert den Tag, an dem ich vor Gericht geladen wurde, weil ich – offenbar – meine ehemalige Vermieterin Bella wegen Betrugs verklagte. Rückblickend war ich noch ziemlich unerfahren. Ich betrat den Gerichtssaal ohne Anwalt, ohne Beratung und ohne eine Ahnung, wie aussichtslos die Lage von vornherein war.
Von Anfang an war klar, dass sich niemand in diesem Raum um meine Privatsphäre, meine Sicherheit oder die Morddrohungen von Bellas Mann scherte. Nichts davon spielte eine Rolle. Sie waren nur Pflichterfüller – Menschen, die das Gesetz wie ein Prüfungsblatt behandelten und schnell die Lücken ausfüllten, ohne jemals innezuhalten und zu fragen, was wahr oder gerecht war.
Inzwischen hatte ich das Muster erkannt. Bella, ihr Mann und ihr Komplize Paul agierten wie ein kleines Verbrechersyndikat, jeder von ihnen durch die anderen geschützt, sodass niemand jemals die volle Verantwortung tragen konnte. Sie kannten das System und wussten, wie sie es manipulieren konnten – wann sie schreien, wann sie flüstern, wann sie einschüchtern mussten – und die Gerichte belohnten dieses Vorgehen. Sie wussten genau, wie sie die Bürokratie als Schutzschild missbrauchen konnten.
In dieser Aufnahme hört man meine Frustration. Den Richtern lagen alle Fakten vor – der zeitliche Ablauf, die Drohungen, die Verträge, einfach alles. Ich hatte ihnen die Beweise selbst vorgelegt. Sie waren nicht von Juristen aufpoliert oder in juristisches Fachchinesisch verpackt; es war die ungeschminkte Wahrheit, persönlich überbracht von der Person, die sie erlebt hatte. Und trotzdem weigerten sie sich zu handeln.
Stattdessen wurde mir gesagt, ich solle mehr Formulare ausfüllen, mehr Anforderungen erfüllen, mehr Hürden überwinden. Ich erinnere mich, wie ich da stand und dachte: Was muss passieren, damit jemand einfach das Richtige tut?
Ich bat nicht um Gnade – nur um Vernunft. Ich war an einem Punkt angelangt, an dem ich den Albtraum beenden wollte, indem ich selbst vor Gericht ging. Doch das System hatte kein Interesse daran, ihn zu beenden. Es schien vielmehr daran interessiert zu sein, mich durch Erschöpfung zum Schweigen zu bringen.
Ende 2023 ging es nicht mehr um einen Mietvertrag, den wir Jahre zuvor für zwei Tage abgeschlossen hatten. Es ging darum, mich von der Insel zu vertreiben – mich so lange zu brechen, bis ich Taiwan endgültig verließ. Ob bürokratische Grausamkeit oder persönliche Vorurteile – die Botschaft war klar: Du gehörst hier nicht mehr hin.
Diese Aufnahme ist der Klang eines Mannes, der ein letztes Mal versucht, das System zu nutzen – ruhig, ehrlich und im Rahmen der Regeln –, nur um festzustellen, dass die Regeln nie dazu gedacht waren, ihn zu schützen.
Anruf der Einwanderungsbehörde in Taiwan – 23. November 2023
Dieser Anruf der taiwanesischen Einwanderungsbehörde traf mich völlig unerwartet. Wenn man als Ausländer in einem fremden Land von der Einwanderungsbehörde angerufen wird, ist das ein ganz anderes Gefühl – man ist sofort beunruhigt. Man will alles richtig machen, und das habe ich auch immer getan. Fünfzehn Jahre lang habe ich mich an die Regeln gehalten, alles ordnungsgemäß angemeldet und sogar mein Unternehmen als legitimer ausländischer Investor aufgebaut – etwas, das in Taiwan ohne einheimischen Partner oder Ehepartner fast undenkbar ist.
Deshalb war dieses Gespräch so aufwühlend. Der Beamte am anderen Ende der Leitung war nicht direkt unhöflich, aber sein Tonfall – eine Kälte – machte deutlich, dass ich nicht mehr als Mensch, sondern nur noch als Akte gesehen wurde, die abgeschlossen werden sollte. Es war einer dieser Momente, in denen man merkt, wie leicht Bürokratie menschliche Anstrengung in Papierkram verwandeln kann.
Wenn ich mir das jetzt anhöre, kann man die Frustration in meiner Stimme hören. Ich hatte alles richtig gemacht, und es hat trotzdem nicht gereicht.
27. März 2024 – Gerichtstermin (Vergleichsgespräch)
Diese kurze Aufnahme (ca. 17 Minuten) dokumentiert eine routinemäßige Anhörung, in der das Gericht mich erneut drängte, die Angelegenheit außergerichtlich beizulegen. Kompetente und geduldige Dolmetscher waren anwesend, und man kann die verfahrensmäßige Höflichkeit hören – was die ganze Sache nur noch ärgerlicher machte.
Ich erklärte immer wieder, dass eine Einigung unmöglich war: Bella weigerte sich, in gutem Glauben zu verhandeln, und forderte faktisch einen Betrag, den ich niemals aufbringen konnte. Ihre Position war kein Kompromiss, sondern eine „Friss oder stirb“-Forderung, die keinerlei Raum für eine Lösung ließ. Wenn ich mir das heute anhöre, merkt man den Widerspruch zwischen der höflichen Sprache im Gerichtssaal und der Realität dessen, was ich erlebte – ein System, das höflich zu einem Kompromiss drängte, während eine Partei sich weigerte, überhaupt nachzugeben.
Es ist zwar nur ein kurzer Clip, aber er ist nützlich: Er zeigt anschaulich, wie sich der Prozess immer wieder im Kreise desselben Problems drehte, ohne jemals die zugrundeliegende Sackgasse anzugehen.
8. April 2024 – Gerichtstermin und Verhandlungsfrage
Diese Aufnahme dokumentiert ein kurzes, aber aufschlussreiches Telefonat mit der Gerichtsschreiberin – derselben, die mich schon zuvor angerufen hatte. Sie sagte, sie rufe im Auftrag des Richters an und drängte mich erneut, mit Bella zu „verhandeln“, damit ich mir nicht selbst schade. Die Idee war, dass sich alles erledigen würde, wenn ich mich einfach hinsetzte und eine Einigung erzielte.
Was sie aber nie zu begreifen schienen, war, dass man mit jemandem wie Bella nicht verhandeln kann. Ihr ging es weder um Fairness noch um einen endgültigen Abschluss – sie wollte Geld und die Kontrolle. Ich sagte dem Angestellten klipp und klar, dass Verhandlungen unmöglich seien. Bella hatte bereits über 100.000 NT$ gefordert und sogar damit geprahlt, dass ich am Ende mehr Steuern zahlen würde, nur weil ich versucht hätte, die Sache beizulegen.
Alle um mich herum sagten immer wieder: „Sei vernünftig, regel das doch einfach.“ Ich habe es versucht. Vanessa hat mir sogar geholfen, eine Website zu erstellen und Entschuldigungen zu verschicken. Aber dann musste ich vor Gericht und hörte, wie Bella dem Richter sagte, ich hätte mich kein einziges Mal entschuldigt – und der Richter nickte nur zustimmend, als ob allein ihr Wort es wahr machen würde.
Was diesen Anruf so frustrierend macht, ist seine scheinbare Routine. Die Angestellte ist höflich, ja fast lässig, und spricht über Dinge, die mein Leben zerstörten. Sie fragt nach meinen Gerichtsterminen – 15. und 17. April, beide um 9:30 Uhr –, kann mir aber nicht einmal sagen, worum es in den Anhörungen geht. Zwei Fälle, dieselbe Woche, derselbe Gerichtssaal, dieselben Leute. Es ist ein Einblick in das Chaos, das für mich zur Normalität geworden ist – zu viele Fälle, zu viele Widersprüche und niemand im System, der die Absurdität des Ganzen erkennen will.
Gerichts-Voicemail – 17. April 2024
Diese kurze Aufnahme – etwas über zwei Minuten lang – ist eine Voicemail, die ich am 17. April 2024 vom Oberlandesgericht Taichung erhielt, genau an dem Tag, an dem ich vor Gericht erscheinen sollte. Ein Zufall, vielleicht – aber einer, der viel darüber aussagt, wie nachlässig mein Fall behandelt wurde.
Die Nachricht war höflich, ja fast schon übertrieben. Die Anruferin entschuldigte sich für ihr „schlechtes Englisch“, erklärte, sie rufe vom Obersten Gerichtshof in Taichung an, und fragte, ob ich „bereit wäre, mit der Angeklagten Li Hui-ru zu vermitteln“. Diese Frage hatte ich schon oft gehört. Was keiner von ihnen zu begreifen schien, war, dass Mediation Ausgewogenheit voraussetzt – zwei Parteien, die in gutem Glauben verhandeln. Von Ausgewogenheit war hier keine Spur.
Wie soll man mit jemandem „verhandeln“, der einen hinter unverschlossener Tür leben lässt, bedroht und in ständiger Angst um die eigene Sicherheit? Wie soll man sich mit jemandem zusammensetzen und „verhandeln“, der einst 500.000 NT$ Schmerzensgeld verlangte, um überhaupt mit ihm sprechen zu dürfen – eine Forderung, die über den ersten Anwalt der Prozesskostenhilfe gestellt wurde, der vermitteln wollte? Das ist keine Vermittlung, sondern nichts als Zwang im Gewand der Höflichkeit.
Manchmal denke ich, die Anruferin – wer auch immer diese Nachricht hinterlassen hat – hätte ein paar Englischkurse bei iLearn.tw gut gebrauchen können, aber die Ironie geht noch tiefer. Derselbe Oberste Gerichtshof, der kein Recht sprechen konnte, schien sich viel wohler dabei zu fühlen, holprige Sprachnachrichten zu hinterlassen, als die klaren, dokumentierten Beweise zu lesen, die ich eingereicht hatte.
Es ist fast schon komisch, auf eine tragische Art. Nach jahrelangen Anhörungen, Schriftsätzen und Gerichtsterminen wurde mir immer noch dieselbe Frage gestellt: „Möchten Sie eine Mediation durchführen?“ Als ob ein Kompromiss mit jemandem möglich wäre, der bereits gegen jedes Prinzip der Fairness verstoßen hat.
Diese kurze Voicemail, so banal sie auch klingen mag, ist eine Momentaufnahme der Absurdität, die den gesamten Prozess prägte – eine höfliche Erinnerung daran, dass hinter der Höflichkeit und der rituellen Sprache nichts zu finden war, was auch nur im Entferntesten an Gerechtigkeit erinnerte.
Gerichtssaal-Audio – 17. April 2024
Diese Aufnahme, die etwa 1 Stunde und 55 Minuten dauert, dokumentiert einen weiteren langen und größtenteils eintönigen Tag vor Gericht. Sie beginnt damit, dass ich vereidigt werden soll – in Taiwan gibt es jedoch keinen Eid auf Gott, sondern nur das Versprechen, „die Wahrheit zu sagen“. Es ist ein kleines Ritual, das sinnbildlich für das System selbst erscheint: Formalität ohne Substanz.
Ein Großteil dieser Anhörung dreht sich um dasselbe Thema wie so viele zuvor – die Fixierung des Gerichts auf die Tatsache, dass ich einmal meinen Mietvertrag online gestellt habe. Sie wiederholen es endlos, als ob diese eine Handlung alles erklären würde, was seither geschehen ist. Was natürlich ignoriert wird, ist, warum ich es getan habe. Ich habe es nicht veröffentlicht, um Aufmerksamkeit zu erregen oder mich zu rächen. Ich habe dokumentiert, was passiert war – denn in Taiwan hatte ich gelernt, dass man nur Gehör findet, wenn man alles aufzeichnet.
Videos generieren automatisch englische Untertitel, die anschließend ins Chinesische übersetzt werden können. Dies wurde zum einzigen Weg, in einem System, das sich scheinbar weigerte zuzuhören, klar und transparent zu kommunizieren. Die Webseite „Vermieterbetrug“ diente nie der Demütigung oder Bloßstellung. Sie war Beweismaterial – eine Sammlung von Fakten, erstellt von jemandem, dem alle herkömmlichen Wege zur Gerechtigkeit verwehrt blieben.
In dieser Sitzung versuchte ich zu erklären, dass jedes Mal, wenn der vom Vermieter beauftragte Mitarbeiter „Paul“ etwas reparieren wollte, alles nur noch schlimmer wurde als zuvor. Zerbrochenes Glas, gesprungene Armaturen, tropfende Rohre – das Haus verfiel Stück für Stück im Chaos. Ich schilderte diese Details, weil sie ein Muster von Vernachlässigung und Manipulation aufzeigen, an dem scheinbar niemand in einer verantwortlichen Position interessiert war.
Der Richter wollte das nicht hören. Das System zog es vor, immer wieder auf die eine Handlung zurückzukommen, die es als „falsch“ bezeichnen konnte – und ignorierte dabei den Kontext, die Beweise und die Absurdität, einen Mann dreimal anzuklagen, weil er einmal einen Mietvertrag geteilt hatte.
Ja, diese Anhörung mag langsam und ereignislos erscheinen, doch sie dokumentiert eine wesentliche Wahrheit: Hinter den höflichen Verfahrensregeln und Formalitäten war der Prozess selbst inhaltsleer geworden. Sie zeichnet das Bild eines Gerichtssaals, der längst aufgehört hatte zuzuhören – und eines Mannes, der sich weigerte, mit dem Reden aufzuhören, selbst als niemand ihm zuhören wollte.
16. Mai 2024 — Gerichtstermin (Kontext der Audioaufnahme)
Diese Aufnahme entspricht meinem Gerichtstermin am 16. Mai 2024 – einem von mehreren separaten Verfahren, die die Justiz von Taichung gegen mich wegen ein und derselben Handlung geführt hat: Ich hatte vor fast vier Jahren einen Mietvertrag zwei Tage lang online gestellt, bevor ich mich entschuldigte und ihn entfernte.
In jedem normalen Rechtssystem würden mehrere Klagen wegen ein und derselben Tat zu einem einzigen Verfahren zusammengefasst. In Taiwan jedoch zerfiel der Prozess in drei oder mehr sich überschneidende Anklagen – ein unmissverständliches Zeichen dafür, wie leicht Verfahren manipuliert werden können, wenn Bürokratie die Vernunft außer Kraft setzt. Die Ironie ist schmerzlich: Ein ausländischer Einwohner, der sich an das Gesetz halten wollte, geriet in die Falle, weil er es zu genau befolgte.
Wenn man die gesamte von mir gezahlte Miete durch die tatsächliche Wohndauer teilt, verdiente die Vermieterin genau 28.000 NT$ pro Monat an mir. Das ist die tatsächliche Summe. Trotzdem verlangte sie weitere 100.000 NT$, eine horrende Summe für jemanden, der bereits bei Freunden verschuldet war und kein regelmäßiges Einkommen hatte. Ihre Drohung war eindeutig: Entweder sie zahlt, oder sie verklagt mich – und gewinnt. Sie wusste genau, was das bedeutete: Ich müsste das Land verlassen, mein Leben aufgeben und alles verlieren, was ich mir aufgebaut hatte. Es war ihr egal.
Noch schlimmer war, dass ihr Mann den Drohanruf getätigt hatte. Das wusste ich damals nicht – die Polizei hat es mir nie gesagt. Ihr Bericht war komplett auf Chinesisch verfasst, und ich konnte kein Wort verstehen. Erst viel später erfuhr ich, dass sie im Zuge ihrer Ermittlungen die Vermieterin selbst angerufen und nach der Drohung gefragt hatten. Sie sagte, ihr Mann habe mich angerufen, und die Polizei glaubte ihnen einfach. Die Beamten hörten sich also die Person an, die für die Belästigung verantwortlich war, um ihre Version der Ereignisse zu schildern – und schrieben diese dann einfach in meinen Bericht.
Das ist keine Aufsicht. Das ist Korruption. Ganz einfach. Wenn Justiz und Polizei jeglichen gesunden Menschenverstand und jegliche Verantwortlichkeit außer Acht lassen, hört das System auf, ein System der Gerechtigkeit zu sein. Es wird zu einem Netzwerk des Selbstschutzes – zum Schutz der Korrupten, zur Vertuschung von Inkompetenz und zur Bestrafung all jener, die es wagen, diese anzuprangern.
Und doch gab es inmitten dieser Farce einen kleinen Lichtblick: die Gerichtsdolmetscherin. Eine Frau von außergewöhnlicher Güte und Anmut, die daran erinnerte, dass Mitgefühl und Integrität innerhalb des Systems noch immer existieren, selbst wenn das System selbst marode ist. Ihre stille Geduld und Menschlichkeit gaben mir Hoffnung, dass Taiwan eines Tages sein Gewissen wiederfinden könnte.
Ich glaube weiterhin an Taiwan. Sonst würde ich dieses Material nicht veröffentlichen. Doch nach einem Jahr unbeantworteter Petitionen und bürokratischer Ausflüchte ist es an der Zeit, dass die Öffentlichkeit erfährt, was geschehen ist. Diese Audioaufnahme ist ein Zeugnis – von Durchhaltevermögen, Absurdität und der unerschütterlichen Überzeugung, dass Gerechtigkeit irgendwo immer noch etwas bedeuten muss.
Gerichtstermin – 18. Juni 2024
Diese Aufnahme stammt von meiner Gerichtsverhandlung am 18. Juni 2024 – einer Anhörung, die oberflächlich betrachtet ereignislos erscheint, in Wahrheit aber einen der aufschlussreichsten Momente dieser ganzen Tortur festhält.
An jenem Tag im Gerichtssaal saß mit mir eine Übersetzerin, die ich schon einmal getroffen hatte – eine Frau von außergewöhnlicher Geduld und Güte. Ihre ruhige Ausstrahlung und Professionalität standen in starkem Kontrast zu der Atmosphäre um uns herum. Wenn überhaupt etwas die Situation erträglich machte, dann war es sie. Sie erinnerte mich daran, dass Mitgefühl selbst in einem System existieren kann, das vergessen hat, was Gerechtigkeit eigentlich bedeutet.
Der Rest der Anhörung war jedoch eine einzige Frustrationsprobe. Wieder einmal standen nicht Wahrheit oder Beweise im Vordergrund, sondern die endlose Wiederholung – das Mantra, ich hätte „gegen das Gesetz verstoßen“, indem ich einen Mietvertrag online veröffentlicht hätte. Fast fünf Jahre lang wurde diese eine Phrase wie auswendig gelernt wiederholt, als ob Wiederholung Vernunft ersetzen könnte. Was niemand zu diskutieren bereit scheint, ist die andere Seite der Medaille: die Drohungen der Vermieterin, der Anruf ihres Mannes und die fünf Zeugen, die bereit waren, zu meiner Verteidigung auszusagen.
Fünf Zeugen. Nicht einer. Nicht zwei. Fünf. Und dennoch entschied das Gericht, dass ihre Aussagen „für den Fall nicht von Bedeutung“ seien.
Wie kann eine Justiz glaubwürdig bleiben, wenn sie Beweise aus Bequemlichkeit unterdrückt? Wie kann man von einem fairen Verfahren sprechen, wenn einem Ausländer – unvertreten, isoliert und wiederholt wegen desselben Vorfalls verklagt – sogar das Recht verweigert wird, seine Zeugen anzuhören?
Irgendwann hört die Sache auf, ein Verfahrensfehler zu sein, und wird zu dem, was sie ist: Korruption. Irgendjemand hat entschieden, dass es in diesem Fall nicht um die Wahrheit ging, sondern um Macht und darum, das Gesicht zu wahren.
Ja, diese Aufnahme mag für Außenstehende ruhig, langsam oder sogar langweilig klingen. Doch hinter dieser Stille verbirgt sich alles, was in diesem Verfahren schiefläuft: ein Mann, der versucht zu sprechen, eine freundliche Dolmetscherin, die ihr Bestes gibt, die Kommunikationsbarriere zu überbrücken, und ein Gerichtssaal, der entschlossen ist, nicht zuzuhören. Es lohnt sich, dies zu dokumentieren – nicht wegen des Gesagten, sondern wegen dessen, was ignoriert wird.
Telefonat mit Herrn Huang – 22. Oktober 2024
Herr Huang war der Mann, den ich anrief, nachdem ich die Nummer gewählt hatte, die auf einem einzelnen Zettel stand, den ich per Post erhalten hatte – ein Dokument, das ganz allein, ohne Umschlag oder Begleitschreiben, angekommen war. Ironischerweise stammte es vom Obersten Gerichtshof Taiwans. Man sollte meinen, dass eine Institution, der die Justiz anvertraut ist, zumindest die grundlegenden Formalitäten sicherer Kommunikation versteht.
Im Nachhinein betrachtet spiegelt dieses kleine Versäumnis etwas viel Größeres wider: den Mangel an Integrität in einer Justiz, die es zuließ, dass sich mein Fall so entwickelte. Nachdem ich etwas erlebt habe, das ich nur als institutionelle Grausamkeit bezeichnen kann, verstehe ich nun, warum so viele taiwanesische Bürger einen politischen und rechtlichen Rückschritt fürchten.
An diesem Punkt bräuchte es weit mehr als einen Umschlag, damit ich – oder irgendjemand, der Ähnliches durchgemacht hat – an Wiedergutmachung glauben könnte. Sollten Sie mich jemals wieder in Taiwan sehen, bedeutet das, dass echte Wiedergutmachung erreicht wurde: Entschädigung, Anerkennung und das Eingeständnis des angerichteten Schadens. Bis dahin warte ich auf den Tag, an dem das Land, das ich liebe – das Land, das ich einst mein Zuhause nannte –, wieder die Werte von Fairness, Anstand und Menschenwürde verkörpern kann, zu denen es sich bekennt.
Wie auch immer der Fall letztendlich ausgeht, er wird für Taiwan ein teurer Fehler bleiben – nicht nur finanziell, sondern auch moralisch. Ich würde lieber anderswo Entbehrungen ertragen, als eine Welt zu akzeptieren, in der die Verantwortlichen für solch ein Unrecht ungestraft davonkommen. Das ist keine Rache; es ist das natürliche Beharren eines Menschen auf Wahrheit, Verantwortlichkeit und Achtung des Gesetzes.
Taiwan muss sich entscheiden: Will es als eine Demokratie gelten, die wahrhaftig nach Gerechtigkeit handelt, oder als eine Bürokratie, die sich immer mehr den autoritären Systemen annähert, die sie einst bekämpfte? Die Welt schaut zu – und die Geschichte wird sich daran erinnern, welchen Weg Taiwan einschlägt.
19. Februar 2025 — Aufruf zur Einwanderung
Diese Aufnahme entstand am Abend des 19. Februar 2025, als ich bei meiner Großmutter in New Brunswick war. Sie war bereits im Bett, und ich befand mich in der Stille ihres Wohnzimmers, als mein Telefon klingelte – ein unerwarteter Anruf vom taiwanesischen Einwanderungsamt.
Der Beamte sagte, er wolle mich zu Hause treffen. Mir war sofort klar, was vor sich ging: Dieselbe Justiz, die mich zu Unrecht verurteilt hatte, versuchte nun, mich mithilfe der Einwanderungsbehörde wieder in ihre Falle zu locken. Es war ein bizarrer und verzweifelter Schachzug – eine plumpe Aktion, die nur in einem System Sinn ergibt, das bereits an seiner eigenen Korruption zerbricht.
Der Polizist wirkte ratlos. Er verstand nicht, warum ich nicht gemeinnützige Arbeit statt einer Haftstrafe gewählt hatte – als wären das vernünftige Alternativen für jemanden, der nichts verbrochen hatte. Ich versuchte ihm das Offensichtliche zu erklären: Kein vernünftiger Mensch würde zustimmen, ein Jahr lang vier Tage die Woche unbezahlt zu arbeiten, mit Vorstrafe und Millionenschulden, nur um ein System zu beschwichtigen, das genau weiß, dass es einen Fehler gemacht hat.
Dieses Gespräch fand statt, nachdem mich dasselbe Gericht bereits vor Weihnachten 2024 verurteilt hatte – und nur wenige Wochen bevor es mir im März 2025 einen Brief schickte, in dem bestätigt wurde, dass ich keine böswillige Absicht hatte. Stellen Sie sich das vor: Dasselbe Gericht, das mich verurteilt hatte, gab später zu, dass ich nichts Unrechtes getan hatte, und erwartete dennoch, dass ich eine Strafe für ein „Verbrechen“ verbüßte, das nie stattgefunden hatte.
Dieser Brief ist der Widerspruch, der das gesamte System entlarvt. Er ist der schriftliche Beweis dafür, dass Taiwans Justiz Unschuld anerkennt und gleichzeitig Strafen verhängt. Das ist weder moralisch noch rechtlich nachvollziehbar. Es handelt sich nicht um einen technischen Fehler. Es ist kein Versehen. Es ist Korruption, ganz klar.
Ich erinnere mich, wie ich dem Einwanderungsbeamten an jenem Abend ruhig, aber bestimmt sagte, dass ich erst zurückkehren könne, wenn Taiwan die Verantwortung für sein Handeln übernehme – solange es keine Entschädigung, Wiedergutmachung und Rechenschaftspflicht gebe. Jeder Mensch mit Würde würde dasselbe sagen.
Diese Aufnahme fängt meine Stimme nicht nur im Zorn, sondern auch in der Erschöpfung ein – die Stimme eines Mannes, der alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft hat, der an Gerechtigkeit glaubte und der schließlich erkannte, dass die Wahrheit allein ein System, das entschlossen ist, sich selbst zu schützen, nicht bewegen kann.
Taiwan steht vor einer entscheidenden Wahl: Entweder es bekämpft die Korruption, die sich in seiner Justiz eingeschlichen hat, oder es beschreitet weiterhin den Weg der Selbsttäuschung und Ablenkung. Denn wenn die Justiz die Unschuldigen nicht schützt, ist niemand – weder Bürger noch Ausländer – innerhalb seiner Grenzen sicher.