Wi-Fi Without a Pulse

WLAN ohne Puls

(Eine Ode an den unversorgten Tim's Table)

Ein sanfter Wutanfall aus dem regnerischen Fredericton über Cafés mit WLAN
—und keine Steckdose in der Nähe.

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Dieser Beitrag ist nun eine vollständige Folge von iLearn.tw / rosscline.com Radio-Podcast : „Tim Hortons: Kein WLAN, keine Steckdosen (Ross liest)“ .

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Es gibt eine ganz besondere Art von Herzschmerz, die einem in der Innenstadt von Fredericton widerfährt: Man flüchtet vor dem Regen in einen Tim Hortons, der Laptop hängt am seidenen Faden, man malt sich schon einen Iced Cappuccino und ein Truthahnsandwich aus, und – Halleluja – es gibt starkes, schnelles WLAN. Man bestellt. Man sucht sich einen Platz. Man greift nach dem Rettungsanker … und da ist keiner. Keine Steckdose. Nicht mal so ein kleines Zweipolkabel, das sich unter der Bank versteckt.

Hier wird es fast schon grausam – vor allem für die Angestellten. Denn es ist nicht ihre Schuld, aber sie sind es, die sagen müssen: „Tut mir leid, wir haben keine Steckdosen mehr“, und dann in peinlicher Stille mit dir dastehen, während deine Hoffnungen (und dein Akku) schwinden. Sie wissen nicht, wohin sie dich sonst schicken sollen, und ehrlich gesagt, du selbst auch nicht. So sitzt du da mit deinem leckeren Sandwich und einem sündhaft teuren Aluminiumuntersetzer.

Ich verstehe es ja. Cafés sind keine Coworking-Spaces. Niemand verlangt nach einem Berg von Verlängerungskabeln oder dass man sich acht Stunden lang mit einem einzigen Muffin einquartiert. Aber Tim Hortons bietet bereits gutes WLAN – weil es genutzt wird. Das ist die Devise: Getränk kaufen, ein bisschen arbeiten, sich benehmen und wieder gehen. Das fehlende Puzzleteil ist winzig: eine Steckdose, damit das WLAN auch dann noch funktioniert, wenn der Laptop mal den Geist aufgibt.

Was die Sache noch viel ärgerlicher macht, ist das Glücksspiel. Manche Läden haben Steckdosen. Manche haben welche. Manche… keine Ahnung. Man merkt es erst, wenn der Akku nur noch 3 % hat und man sich am Ende fühlt. Und währenddessen muss das Personal am Schalter einem immer und immer wieder dieselbe schlechte Nachricht überbringen, wie Türsteher in einem Club, die nach Steckdosen suchen.

Hier ist die kundenfreundlichste Lösung überhaupt: Stellen Sie einen Tisch – nur einen – mit einer Steckdose bereit. Bringen Sie darüber ein kleines Schild an: „Notstrom – 30 Minuten kostenlos“. Das ist alles. Eine Steckdose pro Geschäft. Ein Kunde pro Stunde gerettet. Ihr WLAN funktioniert weiterhin, Ihre Mitarbeiter bleiben entspannt und Ihre Kunden kommen gerne wieder – mit zufriedenen Kunden und aufgeladenen Laptops.

Klar, ich könnte zu Starbucks trotten und mein Gejammer beenden. Aber Tim Hortons gilt als das kanadische Wohnzimmer, und Wohnzimmer haben normalerweise eine Steckdose. Betrachten Sie dies also als einen kleinen Anstoß von einem durchnässten, durstigen und produktivitätshungrigen Kunden: Geben Sie uns einen kleinen Gefallen, und Sie müssen solche Texte nie wieder lesen.

Nur mal so meine Meinung – getippt mit 2 % Akku.

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